Formwirksamkeit einer über das bSt einer Berufsausübungsgesellschaft eingereichten Klage

Nach der am 26.8.2024 veröffentlichten Entscheidung des FG Köln vom 11.6.2024, 12 K 1356/23, kann eine finanzgerichtliche Klage in zulässiger Weise durch Einreichung als elektronisches Dokument über das besondere elektronische Steuerberaterpostfach einer Berufsausübungsgesellschaft erhoben werden, auch wenn die Klage vom Absender nur handschriftlich unterschrieben und nicht mit einer qualifizierten elektronischen Signatur versehen gewesen ist.

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Gleichzeitige Zahlung von Geschäftsführergehalt und Pension

Mit Schreiben vom 30.8.2024, IV C 2 - S 2742/22/10003 :009, reagiert das BMF auf die Rechtsprechung des BFH zur gleichzeitigen Zahlung von Geschäftsführergehalt und Pension (BFH v. 15.3.2023, I R 41/19) und ändert die Verwaltungsauffassung. Allerdings werden Teile des BFH-Urteils auch ausdrücklich nicht in die Verwaltungsanweisung aufgenommen (Nichtanwendungserlass). 

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Zufluss nicht ausgezahlter Tantiemen bei beherrschendem Gesellschafter-Geschäftsführer

Nach der am 4.7.2024 veröffentlichten Entscheidung des BFH vom 5.6.2024, VI R 20/22, fließen einem beherrschenden Gesellschafter-Geschäftsführer Einnahmen aus Tantiemeforderungen gegen seine Kapitalgesellschaft bereits bei Fälligkeit zu (Bestätigung der ständigen Rechtsprechung). Fällig wird der Tantiemeanspruch mit der Feststellung des Jahresabschlusses, sofern die Vertragsparteien nicht zivilrechtlich wirksam und fremdüblich eine andere Fälligkeit im Anstellungsvertrag vereinbart haben.

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Der Koalitionsvertrag 2025 – Klima und Energie

Der Koalitionsvertrag für die 21. Legislaturperiode trägt den Titel „Verantwortung für Deutschland. Er wurde von den Regierungsparteien der CDU, CSU und SPD am 09.04.2025 vorgestellt und am 05.05.2025 unterzeichnet. Inwieweit die neue Regierung die Themen „Klima und Energie“ im Koalitionsvertrag berücksichtigt hat und welche Maßnahmen zur Umsetzung vorgesehen sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.

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Zur Behandlung von Währungskursverlusten bei darlehensähnlichen Gesellschafterforderungen im Drittstaatenfall

Nach der am 29.8.2024 veröffentlichten Entscheidung des BFH vom 24.4.2024, I R 41/20, mindern Währungskursverluste bei darlehensähnlichen Gesellschafterforderungen in Fremdwährung vor dem Inkrafttreten des § 8b Abs. 3 Satz 6 KStG i.d.F. des Gesetzes vom 25.6.2021 (BStBl I 2021, 889) das Einkommen der Kapitalgesellschaft nicht, da sie in den sachlichen Anwendungsbereich des § 8b Abs. 3 Satz 4 und 7 KStG fallen. In einem Drittstaatenfall steht Unionsrecht dem nicht entgegen.

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Vorteilseignung einer vGA aufgrund ersparten Aufwands

Nach der am 12.9.2024 veröffentlichten Entscheidung des BFH vom 22.5.2024, I R 2/21, kann sich bei einer verdeckten Gewinnausschüttung (vGA) in Form einer verhinderten Vermögensmehrung eine Vorteilseignung daraus ergeben, dass der Gesellschafter eigenen Aufwand erspart. Die Aufwand sersparnis kann sich auch aus dem Verzicht auf die Vereinbarung eines Erstattungs- beziehungsweise Ausgleichsanspruchs ergeben. Der Ansatz einer verhinderten Vermögensmehrung hat in dem Zeit punkt zu erfolgen, zu dem der Vermögensvorteil, der zu erzielen unterlassen wurde, hätte bilanziert werden müssen. 

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Schätzungsbefugnis bei Altkassen, deren objektive Manipulierbarkeit sich erst nach Jahren des Gebrauchs nachträglich herausstellt

Nach der am 11.4.2024 veröffentlichten Entscheidung des BFH v. 28.11.2023, X R 3/22, stellt die Verwendung eines objektiv manipulierbaren Kassensystems grundsätzlich einen formellen Mangel von hohem Gewicht dar, da in einem solchen Fall systembedingt keine Gewähr für die Vollständigkeit der Einnahmenaufzeichnungen gegeben ist.

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Erteilung einer Bescheinigung nach § 44a Abs. 5 Satz 4 EStG bei unbeschränkt steuerpflichtigen Holdingkapitalgesellschaften

Nach der am 10.5.2024 veröffentlichten Entscheidung des BFH vom 12.12.2023, VIII R 31/21, ist bei einer Kapitalgesellschaft, deren Einnahmen ausschließlich aus nach § 8b Abs. 1 KStG (weitgehend) steuerfreien Beteiligungseinkünften bestehen, eine zwangsläufige Überzahlersituation aufgrund der „Art der Geschäfte“ im Sinne des § 44a Abs. 5 Satz 1 EStG dauerhaft gegeben, so dass eine Bescheinigung gemäß § 44a Abs. 5 Satz 4 EStG vom Finanzamt auszustellen ist.

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CBAM – Das europäische CO₂-Grenzausgleichssystem im Überblick

Die CBAM-Verordnung (EU) 2023/956 zielt insbesondere darauf ab, sogenanntes „Carbon Leakage“ zu verhindern – also die Verlagerung CO₂-intensiver Produktion in Länder mit niedrigeren Umweltstandards – und ist Teil des EU Green Deal. Seit dem 1. Oktober 2023 befindet sich das System in einer Übergangsphase; die vollständige Implementierung erfolgt ab dem 1. Januar 2026.

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Der wirtschaftlich einheitliche Erwerb nach § 8b Abs. 4 Satz 6 KStG

Nach der am 13.6.2024 veröffentlichten Entscheidung des BFH vom 13.3.2024, I R 30/21, kann die in § 8b Abs. 4 Satz 6 KStG angeführte Beteiligungsschwelle (10 % des Grund- oder Stammkapitals) durch einen aus Sicht des Erwerbers wirtschaftlich einheitlichen Erwerbsvorgang (hier: Erwerb in einer notariellen Urkunde) auch dann erreicht werden, wenn an diesem Vorgang mehrere Veräußerer beteiligt sind (Bestätigung des Senatsurteils vom 6.9.2023, I R 16/21, BFH/NV 2024, 339). 

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Verfassungsmäßigkeit des Zinssatzes für die Erhebung von Aussetzungszinsen - Vorlage an das Bundesverfassungsgericht

Nach dem am 22.8.2024 veröffentlichten Vorlagebeschluss des BFH vom 8.5.2024, VIII R 9/23, wird die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) darüber eingeholt, ob § 237 i.V.m. § 238 Abs. 1 Satz 1 AO seit dem 1.1.2019 bis zum 15.4.2021 insoweit mit dem Grundgesetz vereinbar ist, als der Zinsberechnung für die Zinsen bei Aussetzung der Vollziehung (AdV) ein Zinssatz von 0,5 Prozent pro Monat zugrunde gelegt wird. Der VIII. Senat des BFH hält den gesetzlichen Zinssatz von 6 % p.a. für sog. Aussetzungszinsen für verfassungswidrig. Er hat daher das BVerfG angerufen. 

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Ein Überblick: Das Wettbewerbsverbot in einer GmbH

Das Wettbewerbsverbot in einer GmbH schützt die Interessen des Unternehmens, indem es dem Geschäftsführer während seiner Amtszeit verbietet, konkurrierende Geschäfte zu betreiben oder in anderen konkurrierenden Unternehmen tätig zu sein. Dieses Verbot stellt sicher, dass der Geschäftsführer seine Loyalität der Gesellschaft widmet und keinen Interessenkonflikten ausgesetzt ist. Verstößt der Geschäftsführer gegen dieses Verbot, kann die Gesellschaft Schadensersatz fordern oder verlangen, dass der Geschäftsführer erhaltene Vergütungen abgibt.

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Steuerliche Berichtigungspflichten ab 2025: Was Unternehmen beachten müssen

Zum 1. Januar 2025 traten wichtige Änderungen in der Abgabenordnung in Kraft, die Unternehmen betreffen. Darunter fällt insbesondere die erweiterte Berichtigungspflicht nach § 153 Abs. 4 AO. Diese Regelung hat weitreichende Auswirkungen auf die steuerliche Compliance und verlangt von Unternehmen eine genauere Überprüfung ihrer Steuererklärungen nach einer Außenprüfung.

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Korrektur bestandskräftiger Bescheide nach Außenprüfung

Nach der am 4.7.2024 veröffentlichten Entscheidung des BFH vom 6.5.2024, III R 14/22, ist die Art und Weise, in der der Steuerpflichtige seine Aufzeichnungen geführt hat, eine Tatsache im Sinne des § 173 Abs. 1 Nr. 1 AO. Dies gilt im Fall der Einnahmenüberschussrechnung nicht nur für Aufzeichnungen über den Wareneingang gemäß § 143 AO, sondern ebenso für sonstige Aufzeichnungen und die übrige Belegsammlung. 

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Individuelle Netzentgeltgestaltung - § 19 Abs. 2 StromNEV

Allerdings hat der Gesetzgeber mit § 19 der Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV) eine Regelung geschaffen, die stromintensiven Unternehmen unter bestimmten Voraussetzungen erhebliche Entlastungen ermöglicht. Ein individuell gestaltetes Netzentgelt kann insbesondere für energieintensive Betriebe einen bedeutsamen Wettbewerbsvorteil darstellen. Die Inanspruchnahme dieser Vergünstigung setzt jedoch eine sorgfältige Prüfung und fristgerechte Antragstellung voraus.

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Erhaltungsrücklage und Werbungskostenabzug: Neues Urteil des BFH zur steuerlichen Behandlung von Zahlungen in Wohnungseigentümergemeinschaften

In einem aktuellen Urteil (Urt. v. 14.01.25, Az. XI R 19/24) entschied der Bundesfinanzhof (BFH), dass Einzahlungen eines Wohnungseigentümers in eine Erhaltungsrücklage einer Wohnungseigentümergemeinschaft nicht als Werbungskosten abgezogen werden können. Im vorliegenden Fall stellte sich die Frage, ob Zahlungen eines Wohnungseigentümers an eine Wohnungseigentümergemeinschaft zur Erhaltungsrücklage im Rahmen der Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung gemäß § 21 EStG als Werbungskosten abziehbar sind.

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Verfahrensrecht: Steuerliche Betriebsprüfung auch nach dem Tod des Geschäftsinhabers zulässig

Nach der am 31.1.2024 veröffentlichten Entscheidung des Hessischen Finanzgerichts vom 10.5.2023, 8 K 816/20, ist die Durchführung einer steuerlichen Betriebsprüfung für zurückliegende Besteuerungszeiträume auch dann zulässig, wenn der Betriebsinhaber verstorben ist und der Betrieb von den Erben nicht weitergeführt wird. Die steuerlichen Pflichten gehen mit dem Tod des Betriebsinhabers auf die Erben über. Dazu gehört auch die Duldung der Betriebsprüfung. 

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Erinnerung: Energierechtliche Meldefristen zum 31.03.2025

Zum 31. März 2025 laufen wichtige energierechtliche Meldefristen ab. Betreiber von KWK-Anlagen sowie stromintensive Unternehmen sollten dringend ihre Meldepflichten beachten, um finanzielle Nachteile zu vermeiden. Der folgende Beitrag gibt Ihnen einen kurzen Überblick darüber, welche Fristen es zu beachten gilt und welche Konsequenzen bei einer Nichtbeachtung drohen.

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